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1. Herren: Kehrtwende bleibt aus – Zweite Niederlage in Folge

Nach zuvor 7 Siegen aus den letzten 9 Spielen scheint der Höhenflug der 1. Herren vorübergehend gestoppt. Nach der Auswärtsniederlage vorige Woche in Hagen (5:2) sollte an diesem Spieltag gegen Glane die direkte Wiedergutmachung der Vorwoche erfolgen, doch der erhoffte Sieg blieb aus.

Coach Lars Brinkschröder und Co-Trainer Lennart Henkenborg mussten ausnahmsweise auf eine Vielzahl von Spielern verzichten. Deshalb rutschte Torjäger Laurenz Sechelmann, der bei der Zweiten Herren sein können mit 16 Toren in neun Spielen deutlich unter Beweis gestellt hat, in den Kader. So saßen mit Marcel Pope, Jannis Kolbe, Noah Degenhardt, Emanuel Müller und eben jenem Sechelmann fünf Auswechselspieler auf der Bank.

- Stürmischer Beginn bei starkem Wind -

Aufgrund des starken Windes und des feuchten Kunstrasens deutete bereits vor dem Spiel vieles darauf hin, dass dieses Match alles andere als einfach werden sollte. Doch den vermeintlich besseren Start erwischten die Mannen in den grün-weißen Trikots. Gerade einmal eine Minute war gespielt, als der schnelle Moritz Niemeyer von „Kalli“ Schweer auf die Reise geschickt wurde. Der durchgesteckte Ball wurde allerdings unfassbar schnell, sodass Niemeyer mit seinem Abschluss am klasse reagierenden Torwart Dennis Schlüter scheiterte (2. Minute). Kurz darauf zappelte dann der Ball im Netz, als diesmal Pascal Schweer allein auf weiter Flur war und mit seinem Heber das Tor traf. Allerdings hatte der Linienrichter etwas einzuwenden, denn „Kalli“ Schweer soll beim Abspiel im Abseits gestanden haben (5.).

10 Minuten später hatte Schweer die nächste Torchance, doch diesmal blieb wieder der gute Glaner Keeper Sieger im direkten Duell mit einem Borgloher Stürmer.

Im weiteren Spielverlauf zeigte sich immer häufiger der Einfluss der äußeren Umstände. Viele lange Bälle bogen in der Luft komisch ab oder beschleunigten auf dem schnellen Geläuf. Ein Kurzpassspiel, wie es die Borgloher auf dem Kunstrasen eigentlich mögen und können, gestaltete sich als extrem schwierig. Dass es aber erfolgreich sein kann, zeigte sich dann nach einer knappen halben Stunde. Über mehrere Stationen wurde die Seite schnell verlagert, sodass Vincent Schlüter eine gefährliche Flanke fast unbedrängt vor das Tor schlagen konnte. Sein Bruder Moritz Schlüter traf den Ball dann im Getümmel irgendwie volley, zielte dabei aber nicht genau genug. Der Glaner Torwart und Namensvetter der Borgloher Schlüters, reagierte blitzschnell und parierte mit einer Fußabwehr auf der Linie (28.).

Aber auch Glane hätte kurz zuvor auf 1:0 stellen können. Benedikt Knäuper tauchte plötzlich allein vor Johannes Waack auf, aber sein Abschluss verfehlte das Tor (26.). Gefährlich für das grün-weiße Tor wurde es dann hauptsächlich nach Standardsituationen. Einen Freistoß setzten die Glaner aufs Netz und die ein oder andere Ecke flog durch den 16er an Feind und Freund vorbei.

Die anfänglich Spielkontrolle des heimischen TuS war verflogen. Glane setzte die Innenverteidiger im Spielaufbau konsequent unter Druck und verhinderten dann auch über die Sechser ein geregeltes Passspiel. Die Gelb-schwarzen Gäste hingegen wollten oder konnten mit dem Ball in den eigenen Reihen wenig anfangen und versuchten mit langen Bällen hinter die Borgloher Abwehrkette ihrerseits erfolgreich zu sein, um dann im Falle eines Ballverlustes wieder diszipliniert vorne Druck aufzubauen.

In der 37. Minute vergab Malte Hinrichs die nächste 100% Gelegenheit, seine Mannschaft in Front zu bringen. Nach einen Ballgewinn gegen den Glaner Innenverteidiger lief Hinrichs aus halb-rechter Position alleine auf das Tor zu. Dabei müssen ihm mehrere Gedanken gleichzeitig durch den Kopf geschossen sein, denn er hätte sowohl selber den Abschluss suchen, als auch auf den mitgelaufen Pascal Schweer ablegen können. Doch er entschied sich für die denkbar schlechteste Variante und schoss beim Versuch querzulegen den letzten Verteidiger ab, von wo der Ball sogar ins Seitenaus sprang.

- „Fallen vorne keine Tore, kriegst du sie hinten“ -

Im Gegenzug wäre dann beinahe eine der vielen Stammtischweisheiten wahr geworden. Denn wer die Dinger vorne nicht macht, kassiert sie hinten. Doch Johannes Waack blieb im Duell mit Lasse Ter Veen der Sieger (38.). Danach pfiff Schiedsrichter Henning Ellebrecht zur Halbzeitpause.

Nach Wiederanpfiff verbuchten die Gäste dann eine Serie von Eckbällen, von der eine zur Führung verwandelt werden konnte. Das allerdings unter äußerst glücklichen Umständen. Die scharfe Ecke segelte zunächst an zwei Glanern sowie deren Gegenspielern vorbei, bis Pascal Schweer frei zum Kopfball kam und klären konnte. Aber der stramme Kopfball traf den bereits abgedrehten Niklas Hagedorn irgendwo am Oberkörper, von wo der Ball dann im Bogen genau zwischen Johannes Waack und dem am Pfosten stehenden Vincent Schlüter ins Tor trudelte (53.).

Prompt folgte aber die Antwort der Gastgeber. Moritz Niemeyer zündete auf der rechten Außenbahn seinem Turbo und lief in den Strafraum ein. Von dort zog er das runde Leder mit Dampf vor das Tor. Am zweiten Pfosten lauerte der einschussbereite Moritz Rosemann und dieser hatte keine Mühe, den Ball aus 3 Metern ins leere Tor zu schieben (55.).

In der Folgezeit drückten die Grün-weißen dann weiter auf die Tube und wollten die drei Punkte um jeden Preis in Borgloh behalten. Glane kam danach nicht mehr so richtig zur Entlastung. Jeder Ball wurde von der Abwehr einfach lang nach vorne gepöhlt, in der Hoffnung es könnte sich etwas ergeben. Aber Borgloh hingegen schaffte es in dieser Phase nicht, sich spielerisch Chancen zu erarbeiten. Das Meiste passierte auf gut Glück. In der Zwischenzeit waren Laurenz Sechelmann und Emanuel Müller für Moritz Rosemann und Vincent Schlüter in die Partie gekommen. Spannung bot den Zuschauern vor Allem das Ergebnis, und die Tatsache, dass Borgloh auf Sieg spielte und Glane auch mit einer Punkteteilung zufrieden gewesen wäre.

- Borgloh will den Sieg, und kassiert die Niederlage -

In der Schlussphase fand auf dem Kunstrasen dann eine Art „Powerplay“ in grün statt, ohne aber klare Torchancen dabei zu produzieren. Aber auch Halbchancen, wie Querpässe vor das Tor, bei denen kein Stürmer entscheidend an den Ball kam, oder Abschlüsse von Dustin Jung oder Laurenz Sechelmann aus der zweiten Reihe sorgten nicht für den gewünschten Torerfolg. Stattdessen zeigten die Glaner, wie kaltschnäuzig eine Mannschaft in den Schlussminuten auszusehen hat.

Borgloh vertändelte in der eigenen Hälfte leichtfertig den Ball, und verteidigte im Anschluss zu zaghaft, sodass Lasse Ter Veen den Ball aus spitzem Winkel irgendwie im Tor zum 1:2 unterbrachte (89.).

Wütend probierte der heimische TuS in der Nachspielzeit noch zumindest den Ausgleich zu erzielen, aber der sollte an diesem Abend nicht mehr fallen. Nach dem Abpfiff war somit die dritte Saisonniederlage, und die zweite in Folge, perfekt.

Gründe für die Niederlage zu finden ist nicht so leicht, denn Borgloh hatte keineswegs einen schlechten Tag, aber sie waren nicht so couragiert und diszipliniert wie die Gäste. Diese wundern sich vielleicht, warum sie drei Punkte statt einem mit nach Glane nehmen, können sich aber vor allem bei ihrem Torwart und der mangelnden Chancenverwertung insbesondere in Hälfte Eins der Mannschaft um Henrik Meyer zu Allendorf, Luis Birkemeyer und Co. bedanken.

Im nächsten Ligaspiel steht dann die nächste schwere Aufgabe auf dem Spielplan. Am Sonntag, 20.10.19 ist der TuS Borgloh bei der TSG Dissen zu Gast. Diese belegen zwar aktuell mit einem Punkt den letzten Tabellenplatz, sollten aber aufgrund der vergangenen Duelle niemals unterschätzt werden. Anstoß ist um 15 Uhr.

Vorher wartet bereits Tabellennachbar Vehrte im Achtelfinale des Kreispokals auf die Truppe von Lars Brinkschröder. Gespielt wird auf dem Kunstrasen in Belm am Donnerstag, 17.10.19, um 19:30 Uhr.

Aufstellung Borgloh:

- 1 Waack -

- 5 Jung, 8 H. Meyer zu Allendorf, 4 Sundermann -

- 11 Vi. Schlüter (13 Müller, 70.), 16 Hinrichs, 14 M. Schlüter, 7 L. Birkemeyer -

- 24 Rosemann (26 Sechelmann, 60.), 27 Schweer, 21 Niemeyer -

Tore: 0:1 Niklas Hagedorn (53.), 1:1 Moritz Rosemann (55.), 1:2 Lasse Ter Veen (89.)

Text: Malte Hinrichs