Pünktlich um 15 Uhr hatte Referee Tobias Herrmann, der an diesem Tag von einem äußerst jungen Assistenten-Team begleitet wurde, die Partie auf dem sandigen Schledehausener Kunstrasenplatz angepfiffen. Schon einmal vorweggenommen: Zusammenfassend kann man sagen, dass der TuS eine schlechte ganze und eine gute halbe Stunde an den Tag gelegt hatte. Die ersten 60 Minuten der Partie hatte man mehr oder weniger verschlafen. Deshalb direkt zu den Spielaktionen und Torchancen.
Ein Anfangsphase des lockeren Abtastens gab es quasi gar nicht. In der 5. Minute verpasste Jannis Schulz eine scharfe Hereingabe zur Führung der Heimmannschaft. Das Spiel gestaltete sich im Anschluss offener. Gereon Linnemann war bereits in der 6. Minute alleine auf dem Weg zum Tor, doch der Linienrichter entschied auf Abseits. Um die 10 Minute herum gab es zwei haarsträubende Ballverluste durch Noah Birkemeyer im Borgloher Aufbauspiel. Einen besserte er selbst wieder aus durch eine mustergültige Grätsche, bei dem Anderen war Keeper Claudio Sechelmann zur Stelle. Nach einer Viertelstunde wurde Schledehausen gefährlicher. Einmal mehr gab es einen Fehlpass aus dem Zentrum im Borgloher Aufbauspiel, in dessen Anschluss die Grünen den Ball nicht aus der Gefahrenzone befördern konnten. So konnte Christoph Peschel in der 17. Spielminute die Führung für die Gastgeber erzielen, welche von Ex-TuS-Trainer Jens Tiemann-Gorny gecoacht werden. Bis zur Halbzeit hatte Schledehausen weiterhin mehr vom Spiel. Die „Tito-Truppe“ operierte immer wieder mit langen Diagonalbällen hinter die Abwehrkette. Besonders Urlaubs-Rückkehrer Florian Symanzik wurde auf seiner rechten Abwehrseite durch viele Flugbälle und Luftzweikämpfe beschäftigt. Borgloh kam in Halbzeit eins nur einmal gefährlich vors Tor, doch Gereon Linnemann wurde erste geblockt und kam dann im Fünfmeterraum nicht mehr zum Nachschuss. Schledehausen konnte bis zur Pause noch zwei, drei Mal abschließen, wurde aber auch nicht mehr zwingend und schoss vor allem aus dem Halbfeld und Rückraum.
Nach der Pause konnte Schledehausen schnell auf 2:0 erhöhen (50.) und auch zügig das dritte Tor nachlegen (56.). Von außen betrachtet hatten Lars Grothaus mit seiner 11. Bude und einmal mehr Christoph Peschel mit seinem bereits 16. Saisontor den Borglohern den Garaus gemacht. Doch diese Rechnung hatten die Heimfans wohl ohne den TuS gemacht. Apropos Heimfans: In Schledehausen scheint eine neue Ultra-Gruppierung zu entstehen. Die Heimelf wurde während der kompletten Partie von einem ehrfürchtigen und lautstarken 12. Mann begleitet. Eine Art „Nachwuchs-Inferno“ wie man aus TuS-Sicht sagen könnte…doch zurück zum Spiel.
In der 64. Minute konnte der eingewechselte Moritz Rosemann eine gelungene Kombination, an der mehrere Grüne beteiligt waren, kaltschnäuzig vollenden. Die Vorlage lieferte ein feiner „Staubi-Steckpass“. In der 70. Minute war es dann genau andersherum: Ecke Gerd, Abschluss Staubi. Doch das Resultat war das Gleiche Tor für Borgloh! Auf einmal waren die Gäste wieder dran und witterten ihre Chance. Das Momentum schlug um und war jetzt auf Borgloher Seite. Das Spiel verlagerte sich immer weiter in die Schledehausener Hälfte und merkwürdigerweise schien mit dem Beginn der grün-weißen Druckphase eine Konditionsflaute bei den Gastgebern einzusetzen. Gleich mehrere Spieler der Heimmannschaft forderten zeitgleich von Tito ihre eigene Auswechslung. Borgloh baute ab jetzt von hinten in der Dreierkette auf. Gerd Rosemann, Duster, Geri und Kobra wirbelten vorne und sorgten für Alarm. Noah Birkemeyer riss das Spiel (und das Spielgerät) immer mehr an sich. In der 76. Spielminute wechselte TuS-Coach Felix Englmann dann das zweite Mal. Winterneuzugang Mika Block kam für den erschöpften Tschimtschick und machte nochmal Tempo über die rechte Seite. Auf einmal spielten die Grün-Weißen echten Flachpasskombinationsfußball.
Das Spiel wurde für die mitgereisten Borgloher Gäste-Fans immer ansehnlicher. In der 88. Spielminute war es dann der mitgelaufene Abwehr-Hüne Roman Wolterink, der dem TuS den Ausgleich bescherrte. Nach schöner Vorarbeit von Dustin Jung mit Dribbling und punktgenauer Flanke war es unser Turm im Sturm, der den Ball aus nächster Entfernung einnickte. Nur eine Minute später hatte Dustin Jung schon die Gäste-Führung auf dem Fuß. Nach einem schönen Steckpass von Gereon Linnemann durch die heimische Abwehrkette stand Duster alleine vor Keeper Marlon Gorny und schloss per Direktabnahme mit seinem schwächeren Linken ab. Leider streifte sein Abschluss nur den rechten Außenpfosten. Allerdings kamen auch die Gastgeber noch zu einer guten Gelegenheit. Doch Aurelio konnte einen harten, aber unplatzierten Volley von der 16er-Kante gekonnt vereiteln. Danach war Schluss.
Die „Erste“ hat sich den Punkt in einem schon verloren geglaubten Spiel redlich verdient und hätte mit etwas Glück auch noch zwei weitere Punkte in die Heimat entführen können. Nach zwei Punkteteilungen soll es am nächsten Sonntag im Heimspiel gegen Westerhausen endlich mal wieder mit einem Dreier klappen! Danach geht es in Glane weiter.
Bis dahin, bleibt sportlich – Gut Kick!