Im letzten Heimspiel des Jahres 2022 hat unsere 1. Herren am vergangenen Sonntag gegen Rot-weiß Sutthausen einen 4:3 Sieg eingefahren. In einer turbulenten Partie sorgte Pascal Schweer mit seinem Siegtreffer in der buchstäblich letzten Sekunde des Spiels für lauten Jubel an der Schulstraße.
Die Borgloher mussten personell wieder auf einen ganzen Haufen Spieler verzichten, die beruflich, krankheits- oder verletzungsbedingt fehlten. So standen Trainer Marc Schriewer anfangs nur 11 fitte Feldspieler zur Verfügung. Jannis Kappelmann und Marcel Schlentzek setzten sich krank bzw. angeschlagen auf die Bank, damit zumindest Wechseloptionen vorhanden waren und Florian Meyer zu Allendorf, der unter der Woche zum 2. Mal Vater geworden ist, kam zur zweiten Halbzeit, nachdem die Sprösslinge versorgt waren.
Borgloh begann sehr offensiv in einer 4-1-3-2 Formation und wollte den Gegner, welcher zuletzt mehrere Niederlagen in Folge kassierte, direkt unter Druck setzen. Dies gelang auch phasenweise sehr gut, die Gäste waren aber insbesondere in der Offensive eine spielstarke Truppe und konnten sich ein ums andere Mal vor das Borgloher Tor kombinieren.
In der 8. Spielminute konnten sich die Borgloher stark durch die Sutthausener Hintermannschaft kombinieren und Moritz Rosemann konnte am Ende den Ball im Tor unterbringen, der Linienrichter hob aber die Fahne und entschied wohl zurecht auf Abseits.
In der Folge kam Sutthausen zu zwei guten Torchancen, als zunächst Marcel Pope im „Eins gegen Eins“ gegen Joschua Thioune (sein Vater Daniel Thioune, der Trainer von Fortuna Düsseldorf, war auch vor Ort) rettete und wenig später ein Sutthausener Angreifer den Ball nach einer Flanke nicht traf.
Aber auch Borgloh blieb gefährlich und hatte immer wieder aussichtsreiche Torchancen, die zunächst ungenutzt blieben.
Dies änderte sich in der 22 Spielminute nach einem Einwurf der Borgloher in Höhe des Gästestrafraums. Moritz Rosemann kam an den Ball und schoss ihn Richtung Tor, wo Jonas Pottebaum eingelaufen war und den Ball mit der Fußspitze über die Linie drückte.
Fünf Minuten später stand es 2:0 für die Hausherren. Nach einer schönen Kombination, welche Bernd Steinkühler mit einem präzisen Ball auf Jonas Pottebaum eröffnete. Über Moritz Rosemann fand der Ball den Weg zu Dustin Jung und der Torjäger ließ sich nicht zwei Mal bitten und schoss den Ball ins lange Eck.
Danach hatte Borgloh das Spiel im Griff und konnte noch vor der Halbzeit das 3:0 erzielen. Nach einer Ecke von Jonas Pottebaum köpfte Pascal Schweer den Ball mit einem Kopfball Lupfer über den Torwart hinweg genau unter die Latte.
Auch die Nachspielzeit hatte es noch in sich. Nach einer Ecke für Sutthausen war PingPong im Borgloher Strafraum und Christian Wilkewitz setzte den Ball an den Pfosten. Im Gegenangriff tauchte Pascal Schweer relativ frei vor Torwart Rother auf, scheiterte aber aus spitzem Winkel am Keeper.
Mit der vermeintlich beruhigenden 3:0 Führung ging es in die Halbzeit, doch den Grün-weißen war schon zu diesem Zeitpunkt klar, dass das Spiel noch nicht gelaufen war. Die spielerische Klasse der Gäste zeigte sich schließlich schon in mehreren Szenen in Halbzeit eins.
In der 52. Spielminute war Marcel Pope wieder zur Stelle, las er einen Freistoß und den Abpraller entschärfte.
Das Spiel kippte dann in der 56. Spielminute. Nach einem Pressschlag trudelte der Ball aus Borgloher Sicht sehr unglücklich zu Gästestürmer Steffan, der frei vor Torwart Pope auftauchte und diesen umkurvte. Marco Hebbelmann stand noch auf der Linie, weshalb sich der Stürmer sehr viel Zeit mit dem Torschuss nahm. Bernd Steinkühler wollte dann den Abschluss verhindern, grätschte den Stürmer dabei aber um. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter und rote Karte für Steinkühler. Jan Luis Zündorf lief an und verwandelte zum 3:1
Marc Schriewer wechselte und brachte Florian MzA als neuen Linksverteidiger und Stürmer Moritz Rosemann verließ den Platz.
Sutthausen witterte natürlich Morgenluft und drückte Borgloh jetzt tief in die eigene Hälfte. Nach einer guten Stunde Spielzeit war es dann wiederrum der -optisch wie spielerisch- sehr positiv auffällige Jan Luis Zündorf, der mit einem Traumtor fast von der Eckfahne auf 3:2 verkürzte. Marcel Pope war chancenlos.
Sutthausen wollte den Ausgleich, doch Borgloh fing sich wieder und stellte die Räume gut zu. Die Laufwege insbesondere für Pascal Schweer als einzige Spitze und das Mittelfeld wurden dabei aber immer größer und die Gäste versuchten häufig mit Steckpässen in die Spitze für Gefahr zu sorgen.
Bei einem Konter der Grünen war Dustin Jung dann plötzlich frei durch, der 10ner schloss aber etwas entkräftet zu früh ab und so verpuffte diese gute Möglichkeit.
In der 83. Spielminute fiel dann der 3:3 Ausgleich. Die Gäste konnten sich auf ihrer linken Außenbahn bis zur Grundlinie spielen und den Ball vor das Tor bringen. Die Flanke war leicht abgefälscht, weshalb sie an Freund und Feind vorbeitrudelte bis zu Joshua Thioune, der am zweiten Pfosten wuchtig einschoss.
In der Folge tat Borgloh wieder etwas mehr für das Spiel und hatte durch Roman Kober noch eine gute Freistoßposition, der Ball blieb allerdings in der Mauer hängen.
Als dann alle schon mit dem Abpfiff rechneten gab es noch einen letzten Freistoß für Borgloh von der Mittellinie. Marco Hebbelmann drosch den Ball in den Strafraum, wo Pascal Schweer passend einlief und den Ball mit dem Kopf zum laut umjubelten 4:3 ins Tor köpfte.
Direkt danach war Abpfiff und die Borgloher lagen sich in den Armen, während bei den Gästen Kopfschütteln angesagt war.
Über das ganze Spiel gesehen ging der Sieg in Ordnung, denn ohne die rote Karte wäre dieser vermutlich deutlich souveräner ausgefallen. Doch Sutthausen war ein richtig starker Gegner und zeigte Moral. Warum diese Mannschaft mit der spielerischen Klasse da unten steht, ist schon etwas rätselhaft.
Der „Lucky Punch“ gehörte aber Borgloh und so stehen vor dem abschließenden Spiel im Jahr 2022 am kommenden Freitag in Hagen schon 33 Punkte auf der Habenseite. Gegen den Spitzenreiter aus dem Kirschdorf haben die Borgloher aber noch etwas gutzumachen und spätestens das Spiel gegen Melle II hat gezeigt, dass an guten Tagen auch Spitzenteams geärgert werden können. Anstoß ist am Freitag bereits um 18:30 Uhr.
Tore: 1:0 Jonas Pottebaum (22), 2:0 Dustin Jung (27), 3:0 Pascal Schweer (44), 3:1 Jan Zündorf (57, Foulelfmeter), 3:2 Jan Zündorf (62), 3:3 Joshua Thioune (85), 4:3 Pascal Schweer (90+5)
Rot: Bernd Steinkühler (56)
Text Henrik MzA