Am vergangen Sonntag spielte unsere „Erste“ zu Hause gegen die Spielvereinigung aus Gaste und Hasbergen. Ab14 Uhr rollte unten am Kunstrasen die Kugel. Das „Stadion an der Nordtribüne“ hatte Platzwart und Vereinslegende Dieter Meyer (der auch an diesem Tag eine amüsante Rolle spielen sollte) für nicht bespielbar erklärt und somit gesperrt.
Die Partie startete äußerst zäh. Keine Mannschaft wirkte spielbestimmt. Weder Akzente konnten gesetzt werden, noch waren Annäherungsversuche erkennbar. Das Einzige was sich faktisch festhalten ließ: Borgloh hatte den Ball - und das im Prinzip pausenlos. Allerdings wussten die vermeintlich überlegenen Grün-Weißen damit wenig bis gar nichts anzufangen.
Die Favorisierten gegen die Außenseiter, eine Konstellation die dem TuS zumindest in zweitgenannter Rolle in letzter Zeit gut zu Gesicht stand. Als spielgestaltendes Team aufzutreten, damit tat man sich die letzten Jahre häufig schwer (wer ein Beispiel benötigt, der möge sich an die Auswärtsniederlage bei Wimmer/ Lintorf letzte Saison erinnern oder ich verweise auf die Auftaktpleite in Sutthausen).
Wie auch immer…die Grün-Weißen Gastgeber bemühten sich, ab der 10. Minute das Spielgeschehen mehr und mehr in Hälfte der Gäste zu verlagern. Die erste Tormöglichkeit hatte allerdings Hasbergen. Nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld verpasste der Nick Linda den Torerfolg nur knapp. Freistehend, aus elf Metern verzog er, das Spielgerät flog Richtung Oberkante Ballfangzaun. Aus dem immensen Ballbesitz konnte die Schriewer-Elf weiterhin kein Kapital schlagen, durch viele Ungenauigkeiten und Abspielfehler kam das Aufbauspiel immer wieder ins Stocken.
Beide Mannschaften produzierten Ballverluste am laufenden Band. Nach einer halbhohen Flanke in die Mitte, der ein Einwurf vorangegangen war, schlug ein Gästeverteidiger ein „Luftloch“. So war der Ball plötzlich bei Oldie Florian Symanzik, der sich stark gegen Abwehrspieler und Torwart durchsetzte und das Leder von der Grundlinie vor das Tor legte. Dustin Jung stand goldrichtig und musste am Ende nur noch einschieben. So konnte der TuS quasi auf dem Nichts die Führung markieren.
In der 32. Minute spielte Pascal Schweer mit einem Steckpass aus dem Mittelfeld Jonas Pottebaum frei, der den Ball mit seinem rechten Fuß nicht richtig traf. In der 39. Minute wurde ein Flugball von Tschimtschick immer länger und länger. Am Ende landete sein „Schuss“ im Tornetz, allerdings nur von oben. Auf der anderen Seite kamen die Einschläge auf den Kasten von Marcel Pope ebenfalls Stück für Stück näher. Kurz vor der Pause stand Mats Spreckelmeyer dem Borgloher Schlussmann plötzlich alleine gegenüber, ging aus diesem Duell zum Glück aber nur als zweiter Sieger hervor. Marcel eilte heraus und der Stürmer verzog. Dann war Pause.
Beide Trainer hatten während der Halbzeitansprache in taktischer Hinsicht ganze Arbeit zu leisten. Heim- und Gästetruppe kamen jedoch personell unverändert aus der Kabine.
Die Gastgeber stellten taktisch ein wenig um. Diese Maßnahme wurde nach sechs Minuten jedoch wieder zurückgenommen, da Mello Schlentzek in der 51. Minute ohne Gegnerkontakt umgeknickt war und ausgewechselt werden musste. Malte Hinrichs kam auf‘s Feld und besetzte die Position des rechten Innenverteidigers, Henrik MzA ging nach links, Ole Hengelbrock rückte ins defensive Mittelfeld auf die Sechs vor, Dustin Jung ging auf die Zehn, Roman Kober schob vor in den Sturm und Jonas Pottebaum rückte auf den linken Flügel.
Nach einem unübersichtlichen Laufduell zwischen einem Hasbergener Stürmer mit Marco Hebbelmann und Malte Hinrichs zeigte Referee Tibor Ahlemeier in der 58. Minute auf den Punkt. Den Elfmeter von Max Samusch konnte Keeper Marcel Pope, der in die rechte Ecke unterwegs war, glücklicherweise um gute zwei Meter am linken Tor „vorbeigucken“. Das Momentum war an diesem Sonntag ohne Frage auf der Seite der Gastgeber.
Für Hasbergen kam es sogar noch dicker. In der 63. Minute musste Jona Spreckelmeyer das Feld verlassen, da er sich in einem Zweikampf die Schulter ausgekugelt hatte. An dieser Stelle ausdrücklich nochmal schnelle Genesungswünsche von Seiten des TuS! In etwa 20 Minuten später stand ein RTW an der Seitenlinie und wollte auf den Platz fahren um den Angreifer der Gäste abzuholen, was Platzwart Dieter Meyer geistesgegenwärtig im Sinne seines Kunstrasens zu verhindern wusste. Das Spiel kam zu einer kurzen Unterbrechung da der Spieler sich erst noch von der Bank- zur Zuschauerseite quälen musste.
Nun allerdings wieder zum Spielgeschehen…Mats Spreckelmeyer traf in der 67. Minute den Außenpfosten, wieder ein lautes Durchatmen bei Allen, die es mit Grün-Weiß halten. Auf der anderen Seite stieg Haihappen Meyer zu Allendorf nach einem Eckball von Jonas Pottebaum in der 70. Minute am höchsten und nickte den Ball Richtung Tor. Den vergeblichen Klärungsversuch hinter der Linie knallte ein Verteidiger unter die Latte ins Netz. Die 2:0 Führung ließ das Borgloher Spiel in der Schlussviertelstunde ein wenig flüssiger aussehen.
„Karl“ Schweer hatte noch zwei gute Möglichkeiten, die er leider nach starke Annahme und Ballverarbeitung vergab. Den Schlusspunkt in der 95. Minute konnte schließlich Dustin Jung setzten. Nach einem schönen Spielzug legte der eingewechselten Gerd Rosemann mit dem ersten Kontakt direkt quer, sodass Duster seinen 12. Treffer in dieser Spielzeit erzielen konnte. In der 96. Minute sorgte Marcel Odoy mit einem spektakulären, unnachahmlichen Trick bei den Zuschauern noch einmal für Aufsehen, ehe der Schiedsrichter die Partie nach acht Minuten Nachspielzeit abpfiff und die Mannschaft sich im Anschluss auf den Borgloher Weihnachtsmarkt begab.
Ein wenig ansehnliches und fußballerisch limitiertes Spiel ging zu Ende, ihre Hausaufgaben hat die Schriewer-Truppe allerdings gemacht. Über die Art und Weise wird in einer Woche nicht mehr gesprochen werden…Zudem ist Teammanager Thomas „Rixe“ Risse seit seinem Einstand weiterhin ungeschlagen. Die Mannschaft schließt die Hinrunde mit 30 Punkten ab, darauf kann man in Borgloh stolz sein. Der Grundstein ist gelegt um in der Rückrunde wieder anzugreifen und gemeinsam das Saisonziel vom Klassenerhalt zu erreichen.
Nächste Woche Sonntag (04.12.) geht es zu Hause um 14 Uhr weiter. Dann ist Rot-Weiß Sutthausen an der Schulstraße zu Gast. Bis dahin, bleibt sportlich - gut Kick!
Text Bernd Steinkühler