Nach 5 Wochen intensiver Vorbereitung stieg die erste Mannschaft des TuS Borgloh am vergangenen Wochenende wieder in den Liga-Alltag ein, wo kein geringer Gegner als die „Young Devils“ vom Ortsnachbar aus Hilter zum Lokalderby luden. Mit Einlaufkindern, Stadionsprecher, Pyro-Show und Halbzeitspiel hatten die Nachbarn aus Hilter für ein buntes Rahmenprogramm gesorgt, was aber leider aufgrund der Witterung im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel. Dennoch versammelten sich laut der Neuen Osnabrücker Zeitung rund 300 Menschen am Kunstrasen an der Deldener Straße, wobei wohl der Großteil aus Borgloh angereist war.
Nach einer gelungenen Vorbereitung, in der teilweise attraktiver Fußball gezeigt wurde, brannte die Mannschaft von Trainer Lars Brinkschröder und Co-Trainer Lennart Henkenborg förmlich auf das Spiel. Rückkehrer Linus Witschen stand zum ersten Mal wieder zwischen den Pfosten, da Torwart Johannes Waack sich beim Hallenturnier am Knie verletzte und ein paar Wochen pausieren muss. Ansonsten war die Ersatzbank wieder gut gefüllt. Verzichten musste das Trainergespann auf Jannis Kolbe (Trainingsrückstand nach Knöchelverletzung), Linus Heidemann (Nierenprellung), Jannis Kappelmann (Bänderverletzung), Marcel Schweer und „Bibo“ Zehn (Kniebeschwerden) und Malte Hinrichs (Kreuzband).
Vom ganzen Trubel rund um die Partie zeigten sich die Grün-weißen zu Beginn weniger beeindruckt als die junge Truppe von Hilters neuem Trainer Björn Steffen. Diszipliniertes Defensivverhalten mit Nadelstichen nach vorne sorgten hin und wieder für Sorgenfalten bei den Anhängern der Roten. Aber in der Anfangsphase der Partie beherrschte vor allem Taktik das Spiel, da keiner den ersten Fehler machen wollte. So sprangen zunächst wenig bis gar keine Tormöglichkeiten heraus. Auch das regnerische und windige Wetter ließ so richtigen Spielfluss nicht aufkommen.
Es dauerte dann bis zur 25. Minute, ehe die erste große Möglichkeit der Partie verzeichnet werden konnte. Der schnelle Jonas Tappmeyer war nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld plötzlich frei durch, umkurvte Torwart Linus Witschen und hätte ins verwaiste Tor einschieben können. Doch Kapitän Henrik Meyer zu Allendorf war im letzten Moment zur Stelle und konnte mit einer Grätsche kurz vor der Torlinie den Ball aus dem Gefahrenbereich befördern. Hilter war zu diesem Zeitpunkt etwas in der Vorderhand, konnte sich aber keine weiteren Gelegenheiten herausspielen. Und so rächte sich die vergebene Torchance beinahe im Handumdrehen, denn nur sieben Minuten später war Moritz Niemeyer zur Stelle, um nach einer flachen und präzisen Hereingabe von Linksaußen Jonas Pottebaum den Ball an Torwart Michael Schlinge vorbeizuspitzeln (32. Minute). Zu diesem Zeitpunkt war die Führung vielleicht etwas glücklich, da es die erste gefährliche Torannäherung der Grün-weißen war. Im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnittes passierte wenig, was wohl vor allem an den äußeren Bedingungen lag. Mit 1:0 aus Sicht der Borgloher ging es dann in die Halbzeit.
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Ole Hengelbrock für Vincent Schlüter in die Partie. Und sogleich nahm der TuS aus Borgloh das Zepter für den Rest des Spiels in die Hand. Mit breiter Brust, Zweikampfstärke und Willen wurden die Hilteraner immer mehr aus dem Konzept gebracht, dabei ging es aber immer steht’s fair zu. So konnte nach 60 gespielten Minuten festgehalten werden, dass sich die Grün-weißen die Führung mittlerweile verdient hatten. Die „Young Devils“ investierten vielleicht mehr in die Partie, doch die ruhige und robuste Art mit der „Sechser“ Emanuel Müller und die Dreierkette Lukas Sundermann, Henrik MzA und Marco Hebbelmann, zu verteidigten wussten, nagte in den Köpfen der Gastgeber. Chancen für rot waren im gesamten zweiten Durchgang Mangelware.
Und so passierte es in der 72. Minute, dass Moritz Niemeyer auf 0:2 erhöhte. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld passte Stürmer Pascal Schweer mit der Hacke auf Jonas Pottebaum, der wiederum den mitgelaufenen Youngster bediente, und dieser -ohne auch mit der Wimper zu zucken- aus 20 Metern Torentfernung flach ins lange Eck traf. Torwart Schlinge war gegen den präzisen Abschluss chancenlos.
Den Deckel machte dann 4 Minuten später der eingewechselte Noah Degenhardt drauf, der einen wunderschönen Konter über Moritz Niemeyer und Pascal Schweer sehenswert zum 0:3 vollendete (76.).
Das sorgte nicht nur auf der durchnässten Ersatzbank für heitere Stimmung, sondern auch die mitgereisten Zuschauer aus Borgloh ließen lautstark von sich hören. In der Schlussviertelstunde plätscherte das Spiel dann genauso wie das Wetter vor sich hin und nennenswerte Geschehnisse blieben aus. Hilter ließ den Kopf hängen, und der grün-weiße TuS tat nun auch nicht mehr als nötig.
Florian Symanzik, Luis Birkemeyer und Co. konnten damit einem verdienten Sieg einfahren, sich sowohl für eine gute Vorbereitung, als auch für ein klasse Spiel belohnen und sich zusätzlich für die schmerzhafte Hinspielniederlage revanchieren. Der Derbysieg wurde nach Abpfiff mit den Anhängern bei einem schönen „Diver“ und diversen Kaltgetränken gefeiert werden.
Dieser Sieg sollte nun für die kommenden Aufgaben Mut machen. Denn am nächsten Spieltag wartet direkt das nächste Derby, wenn der TV Wellingholzhausen um 15 Uhr zu Gast an der Schulstraße sein wird. Da haben die Jungs in grün-weiß auch noch etwas gutzumachen, denn im Hinspiel führte die wohl schlechteste Saisonleistung zu einer verdienten 2:0 Niederlage.
Ein Zusammenschnitt von Bewegtbildern des Derbys von Thorsten Pisker kann im Internet unter folgendem Link angesehen werden. https://www.youtube.com/watch?v=M_LXsSNLkRE
Aufstellung Borgloh: 20 Witschen – 4 Lukas Sundermann, 8 H. Meyer zu Allendorf, 15 Hebbelmann – 7 L. Birkemeyer (3 Degenhardt, 74.), 13 Müller, 11 Schlüter (19 Hengelbrock, 46. - 6 F. Meyer zu Allendorf, 53.), 10 Symanzik (19 Hengelbrock, 62.) – 25 Pottebaum (12 Schlentzek, 74.), 27 P. Schweer, 21 Niemeyer
Tore: 0:1 Moritz Niemeyer (32.) 0:2 Moritz Niemeyer (72.) 0:3 Noah Degenhardt (76.)
Text: Malte Hinrichs