Im letzten Spiel des Jahres 2018 traf die Elf von Lars Brinkschröder und Lennart Henkenborg auf die Mannschaft der Stunde, den Hagener SV. Denn Hagen hatte seit 7 Spielen keine Niederlage kassiert und zuletzt überraschend deutlich Tabellenführer Gesmold mit 7:2 bezwungen. Der Favorit für die Partie war somit klar festgelegt. Aber auch die Jungs in grün-weiß haben zuletzt in die Erfolgsspur zurückgefunden und von den letzten fünf Spielen vier gewonnen.
Das Trainergespann musste im Vergleich zur Vorwoche gleich auf mehreren Positionen umstellen, denn neben den Langzeitverletzten fehlten Ole Hengelbrock und Lukas Sundermann. Jannis Kappelmann und Jannis Kolbe halfen unterdessen bei der Zweiten (2:2 bei Sultan Spor Bad Essen) aus. Noah Degenhardt musste kurzfristig verletzungsbedingt passen. Zum ersten Mal stand dafür Youngster Moritz Niemeyer in der Anfangsformation und durfte im Sturm neben Jonas Pottebaum agieren.
Bei angenehmen Temperaturen aber Nieselregen nahm die Partie von Beginn an Fahrt auf, denn der Ball wurde auf dem nassen Kunstrasen schnell und lief flüssig durch die Reihen beider Mannschaften. Hagen probierte es dabei wiederholt mit steilen Bällen auf die flinken Außenspieler, wobei ein solcher Angriff nach 6 Minuten beinahe im Führungstor für die Gastgeber geendet hätte. Kapitän und Abwehrchef Henrik Meyer zu Allendorf rettete im letzten Moment durch geschicktes Trikot-ziehen an Stürmer Till Engelmeyer, was der Schiedsrichter nicht ahndete.
Aber auch Borgloh versteckte sich in der Anfangsphase keineswegs, hatte aber keine dicke Torchance und war zunächst bemüht, „hinten die Null zu halten“. Aber nachdem die Borgloher zwei Ecken in Folge erzwingen konnten, setzten sie sich im Angriffsdrittel der Hagener fest und erzielten nach 14 Minuten prompt das 1:0. Nach einem Freistoß von Oldie Florian Symanzik aus dem Halbfeld konnte die Hintermannschaft des HSV nicht ausreichend klären. So kam „Zehner“ Pascal Schweer an die Kugel und traf mit dem Rücken zum Tor aus der Drehung zur Führung ins lange Eck.
Im Anschluss machten die Grün-weißen weiter mächtig Druck und erspielten sich bis zur 23. Minute drei weitere gute Möglichkeiten, wovon aber keine genutzt werden konnte. Besonders Moritz Niemeyer konnte mit seiner Schnelligkeit immer wieder für Gefahr sorgen und zeigte vor allem mit Pascal Schweer ein gutes Zusammenspiel. Die Hintermannschaft der Gäste hatte sich im Laufe des Spiels besser an die Spielweise des HSV angepasst und ließ nur wenig zu. Das ging bis zur 33. Minute fehlerfrei gut, doch dann trat Florian Meyer zu Allendorf nach einem langen Ball über Selbigen. Till Engelmeyer nutzte den Moment, blieb im Duell mit Torwart Johannes Waack eiskalt und vollstreckte zum 1:1. Ganz unverdient war der Ausgleich zu diesem Zeitpunkt zwar nicht, auch wenn die Entstehung äußerst unglücklich war.
Beide Abwehrreihen waren bis zur Halbzeit noch stark beschäftigt, denn das Spiel wog hin und her. Borgloh zu diesem Zeitpunkt mit den besseren Chancen aber Hagen mit mehr Ballbesitz. Tore fielen bis zum Pfiff aber nicht mehr und so ging es mit dem 1:1 in die Kabine.
Nach dem Pausentee nahmen zunächst die Grün-weißen das Zepter in die Hand und bestimmten das Spiel, welches von Spannung und Zweikämpfen geprägt war. Marcel Schweer fiel dem körperbetonten Spiel zum Opfer und musste nach 57 Minuten gelb-rot gefährdet ausgewechselt werden. Für ihn kam „Bibo“ Zehn ins Spiel.
Und weiter wurde von beiden Mannschaften munter nach vorne gespielt. So kam Moritz Niemeyer zur -bis dato- besten Chance der Begegnung. Nach feinem Zuspiel von Pascal Schweer war der Stürmer allein durch und hatte nur noch Torwart Marlon Leuenberger vor sich. Niemeyer machte in dieser Szene eigentlich alles richtig und chipte die Pille aus vollem Lauf über den herausstürmenden Torwart, aber wie durch ein Wunder riss der Keeper im letzten Moment die rechte Hand hoch und lenkte den Ball knapp am Kasten vorbei. Für diese Parade wurde er von seinen Mitspielern zurecht wie ein Torschütze gefeiert (63.Minute). Also blieb es weiterhin spannend, denn Leuenberger war auch acht Minuten später wieder zur Stelle und hielt seine Mannschaft wieder gegen Niemeyer im Spiel. Zuvor hatte sich der TuS über die linke Seite im Zusammenspiel von Luis Birkemeyer, der für Florian Symanzik eingewechselt wurde, und Jonas Pottebaum durchgesetzt und Moritz Niemeyer im Zentrum bedient (71.). Hagen konnte sich zu diesem Zeitpunkt nur mit Befreiungsschlägen helfen, während die Borgloher weiter mutig auf Sieg spielten.
Schließlich war es „6er“ Emanuel Müller, der den Ball zur umjubelten Führung im Hagener Tor unterbringen konnte. Nach einer Ecke wurde der Ball aus dem Hagener 16er geköpft, landete aber genau auf dem Schlappen von Müller. Dieser ließ sich aus 20 Metern Torentfernung nicht zweimal bitten und traf wuchtig und flach links unten. Dabei hatte er etwas Glück, denn Leuenberger, der den Schuss wohl erst sehr spät sah, rutschte der Ball unterm Körper durch ins Tor (72.).
Und nur eine Minute später erhöhte Moritz Niemeyer mit einem klasse Tor auf 3:1. Wieder wurde der Youngster steil geschickt und schoss dieses Mal die Pille abgebrüht wie ein alter Hase aus 25 Metern über den verdutzen Hagener Schlussmann hinweg unter die Latte. Vincent Schlüter hatte zuvor im Mittelfeld stark den Ball gewonnen und gegen zwei Gegenspieler behauptet, um dann Niemeyer auf die Reise zu schicken, der mit seinem ersten Tor für den TuS Borgloh seine starke Leistung krönte. In der 80. Minute holte er sich seinen verdienten Applaus und machte Platz für Linus Heidemann, der die Position eins zu eins übernahm.
Kurz darauf hätte Jonas Pottebaum beinahe das 4:1 erzieht, traf den Ball aber im Duell mit Leuenberger nicht richtig (81.). Die Hagener waren bis dato in der zweiten Hälfte mit keiner gefährlichen Aktion vor das Tor von Johannes Waack gekommen und ließen in den Schlussminuten resigniert den Kopf hängen. Die Gäste hatten aber noch Lust auf Fußball. Linus Heidemann setzte sich nach einem langen Abschlag von Waack und einer Kopfballverlängerung von Ema Müller im Laufduell gegen Nils Marotz durch und bediente den eingelaufen Jonas Pottebaum mustergültig. „Potte“ machte es diesmal besser, hielt einfach den Schlappen in die Hereingabe und sorgte somit für den 4:1 Endstand (85.).
Bis zum Abpfiff passierte dann aber nichts mehr und so nahm der TuS die drei Punkte mit nach Borgloh, wo auf dem Weihnachtsmarkt noch der ein oder andere Glühwein auf den Sieg geleert wurde. Der Erfolg war auch in der Höhe verdient, denn Hagen hatte in der zweiten Hälfte des Spiels keine Antwort auf die giftige und entschlossene Leistung der Grün-weißen. Die Borgloher bewiesen einmal mehr, dass der aktuelle Tabellenplatz nicht repräsentativ für die eigentliche Stärke der Mannschaft um Marco Hebbelmann, Florian Meyer zu Allendorf und Co. ist, wenn die Leistung abgerufen werden kann. Auf Tabellenplatz 10 geht es nun in die Winterpause.
Und so neigt sich das Fußballjahr 2018 dem Ende entgegen. Die Spieler werden das Jahr und die durchwachsende Hinrunde bei der Weihnachtsfeier noch einmal Revue passieren lassen und nach den letzten Spielen sicherlich optimistisch auf das Jahr 2019 schauen. Da wartet dann direkt zum Auftakt am 10.03.19 das Gemeindederby gegen die „Young Devils“ vom TuS Hilter.
Wer bis dahin nicht warten kann den TuS Borgloh zu sehen, ist herzlich eingeladen die Truppe bei den beiden Hallenturnieren zu unterstützen. Am 15.12.18 hat die SG Hankenberge/Wellendorf zum Dütecup geladen und am 20.12.18 findet die Vorrunde beim legendären Hüggelcup des SV Ohrbeck in der Sporthalle Hasbergen statt.
Die „Erste“ wünscht schon mal besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
Aufstellung Borgloh: 1 Waack – 15 Hebbelmann, 8 H. Meyer zu Allendorf, 6 F. Meyer zu Allendorf – 11 Schlüter, 5 M. Schweer (14 Zehn, 57. Spielminute), 13 Müller, 10 Symanzik (7 L.Birkemeyer, 68.) – 27 P. Schweer – 25 Pottebaum, 21 Niemeyer (17 Heidemann, 80.)
Tore: 0:1 Pascal Schweer (14.) 1:1 Till Engelmeyer (33.) 1:2 Emanuel Müller (72.) 1:3 Moritz Niemeyer (73.) 1:4 Jonas Pottebaum (85.)
Text: Malte Hinrichs