TuS Borgloh e.V. 1938 | Mitglied werden | Fördern

1. Herren: Doppelter Derby-Dreier - Fulminanter Sieg gegen Kloster und zähes Ringen mit der SGHW


In der vergangenen Woche hat unsere „Erste“ gleich zwei Derbysiege eingefahren. Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Hilter gab es einen Überraschungssieg gegen Kloster Oesede, der in der Sache aber durchaus verdient war, und einen Arbeitssieg gegen die SG Hankenberge-Wellendorf.

Gegen die deutlich favorisierte Truppe aus Kloster Oesede mussten die Männer von Marc Schriewer unter der Woche ran. Am Donnerstag, den 20.04., wurde pünktlich um 19 Uhr angestoßen. Aufgrund der Lichtverhältnisse wurde die Nachbarschaftsbegegnung unten auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen.

In der Anfangsphase gaben die Gäste in blau den Ton an und versuchten das Spiel zu bestimmen. Ein hellwacher Aurelio Sechelmann und die körperliche Robustheit der Borgloher konnten in der Anfangsviertelstunde das Klosteraner Eckenfeuerwerk abwehren. Kloster fehlte nicht viel doch der TuS hatte die Lufthoheit und immer wieder waren ein grünes Bein, ein Kopf oder die Hände des grünen Fängers im Weg. In der 16. Spielminute kamen die Hausherren in Gestalt von Gereon Linnemann dann das erste Mal nennenswert vor das Tor. Nach einer Ecke hatte er den zweiten Ball auf dem Schlappen. Mit seinem stärkeren Linken nahm er die Kugel am zweiten Pfosten volley. Er scheiterte jedoch am richtig stehenden Matthias Redzewsky im Klosteraner Tor (was nicht Geri´s letzte dicke Chance in diesem Spiel bleiben sollte).

In der 21. Minute kamen die Grünen quasi aus dem Nichts zu einem Foulelfmeter, nachdem Gereon Linnemann sich im Zweikampf clever anstellte und sich genau an der Kante des 16ers foulen ließ. Über den mittelprächtig geschossenen Strafstoß des Spielers mit der Nr. 22 sollte man aus Borgloher Sicht nicht allzu viele Worte verlieren.

Danach war der TuS jedoch im Spiel und agierte auf Augenhöhe. In der 36. Minute war Klosters Maximilian Schulte auf dem Weg zum Tor. Aurelio reagierte allerdings klasse und konnte im letzten Moment den Beinschuss verhindern. Bis zur Halbzeit wurde das Spiel mit jeder Minute intensiver, die Aktionen gegen den Ball waren auf beiden Seiten durchaus geprägt durch von Nickeligkeiten. Kurz vor der Pause wurde es in den Strafräumen noch einmal brenzlig. Jan Scheiter scheiterte:) mit einem flachen Freistoß aus brisanter Position, da die Borgloher Mauer nicht hochsprang. Auf der anderen Seite war es einmal mehr Gereon Linnemann, der im Anschluss einer Ecke mitten im „Gewusel“ liegend im 5m-Raum frei vor dem Tor auftauchte und das Spielgerät leider nicht über die Linie bugsieren konnte. Somit ging es mit einem Remis in die Pause.

Die klassisch in Grün-Weiß spielenden Hausherren kamen wuchtig aus der Kabine. Nach einer eleganten Drehung mit der Kugel am Fuß brachte Pascal Schweer eine Flache Hereingabe in den 16er, die eigentlich für Malte Hinrichs gedacht war. Der Ball rauschte jedoch an Freund und Feind vorbei, ehe ihn ausgerechnet Bernd Steinkühler mit einem satten Abschluss unten rechts in die Maschen drosch - denn damit traf „Mosel“ ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein, für den er vier Jahre gespielt hatte. Klosters Trainer

Michael Wirtz wechselte in Folge der sich entwickelnden Borgloher Dynamik doppelt. Jan Scheiter und der blasse Laurin Hülsmann verließen den Court. Dafür betraten Moritz Koch und Alexander Bolte den Platz. In der 61. Minute bekam Malte Hinrichs mehr oder weniger durch Zufall den Ball und spielte dann mit einem genialen Pass Gereon Linnemann frei, der zu seinem dritten Duell mit Kloster-Keeper Redzewsky anlaufen sollte und erneut zu seinem Bedauern nur als zweiter Sieger aus diesem hervorging. Geri verzog von halbrechts mit seinem Rechten. Der Ball trudelte nur knapp links am langen Pfosten vorbei.

Nur zwei Minuten später war es Kloster-Spielmacher Damian Hülsmann, der einen Freistoß von linksaußen auf die Latte setzte. In den Folgeminuten tauschten die Gäste munter weiter ihr Personal aus, um frischen Wind in die Partie und vor allem in die Klosteraner Offensive zu bringen, doch die Borgloher Abwehr blieb fehlerfrei und die gesamte Mannschaft in Grün arbeitete tadellos gegen den Ball.

In der 78. Spielminute kam es dann zu einer äußerst kuriosen Situation, in der es noch einmal brenzlig wurde: Die Gäste forderten vehement Elfmeter, nachdem Klosters Kapitän Nils Miebach in einem Laufduell mit Borglohs Spielführer Henrik MzA nach dessen Grätsche zu Boden ging. Der Spieler hatte sich wohl selbst zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter entschied jedoch auf Schwalbe und Gelb für Miebach.

Kurz darauf ersetzten Marcel Schlentzek und Vincent Schlüter Bernd Steinkühler und Pascal Schweer jeweils positionsgetreu. In den letzten zehn Minuten wurde es zum Teil vogelwild. Kloster rannte an, Borgloh hielt dagegen. Borgloh ersehnte den Abpfiff, Kloster den Ausgleich. Allerdings wollten die Männer von Marc Schriewer die Punkte an diesem Tag einfach mehr.

Die Gäste schlugen in der Nachspielzeit gefühlt die 30. Ecke in die Mitte doch das Kopfballbollwerk um die zweikampfstarken Florian Meyer zu Allendorf und Lukas Sundermann hielt stand. Nach sieben ewig langen Minuten Nachspielzeit beendete der Unparteiische Tobias Herrmann die Partie und löste einen lauten Jubelschrei an der Schulstraße aus.

Damit hatte der TuS zum ersten Mal in der Saison eines der vier Spitzenteams von oben geschlagen, und dass nicht unverdient (zuvor war nur ein Punktgewinn gegen Melle II erzielt worden).

Nur drei Tage danach ging es ein paar Meter höher im Stadion an der Nordtribüne gegen die Gemeindenachbarn der SG Hankenberge-Wellendorf weiter. Pünktlich zur besten Sonntagsanstoßzeit um 15 Uhr wurde das Spielgeschehen auf dem frisch gemähten und gewalzten Naturrasen eröffnet.

Nach einer kurzen Phase des Abtastens ohne Spielfluss nahm die grün-weiße Heimelf sofort das Heft des Handelns in die Hand. Flanke von links, Ablage von „Kalli“ Schweer, Direktabnahme von Roman Kober, knapp rechts vorbei. Nach einem präzisen langen Ball von Marco Hebbelmann in der 17. Spielminute verpasste der eingelaufenene Gereon Linnemann den Ball am zweiten Pfosten.

In der 21. Minute klingelte es dann im Tor vom ansonsten starken Justin Hampl. Nachdem Duster einen Einwurf clever für Geri durchgelassen hatte, beförderte der das Spielgerät in die Gefahrenzone. Dort störte Vincent Schlüter entscheidend, sodass sich Torwart und Verteidiger nicht einig werden konnten, woraufhin Roman Kober der Nutznießer dieser war und ins leere Tor abstauben konnte.

In Folge des Führungstreffers hagelte es dann bis zur Pause eine ganze Reihe an Großchancen, von der der TuS keine einzige verwerten konnte. Kobra, Karl, Geri, Vinni und Duster erspielten sich eine 100-prozentige Chance nach der nächsten. Immer wieder brannte es lichterloh in der Hankenberger Defensive, doch die Kugel wollte einfach nicht über die Linie, was den äußerlichen Alterungsprozess des Trainergespanns Schriewer/Brockmeyer wohl arg beschleunigte.

In der Halbzeit wechselten die Hausherren zweimal: Laurenz Sechelmann ersetzte Vincent Schlüter und Marcel Schlentzek kam für den angeschlagenen Malte Hinrichs. In der 51. Minute versetzte Dennis Rothe durch eine tolle Einzelleistung die Schriewer-Elf in Schockstarre. Wie aus dem Nichts und zum Erstaunen der Zuschauer kam die SG HW zurück zum Ausgleich.

Innerhalb von vier Minuten schwächten sich die Gäste dann allerdings selbst, da Florian Krauß durch mehrfaches Meckern gegen den mit kühlem Kopf agierenden Unparteiischen mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde (54. und 58.). In der 67. Minute betrat Oldie Florian Symanzik für Bernd Steinkühler das Feld.

Kurz darauf reagierte Justin Hampl im Tor der Gäste exzellent gegen den erneut scheiternden Gereon Linnemann mit einer starken Fußparade. Borgloh lief an und Borgloh lief die Zeit davon. Die Gastgeber schoben ihre Pressinglinie höher und höher. Hankenberge fuhr den Mannschaftsbus mit ins Tor.

Das Spielgeschehen handelte sich ab jetzt nur noch in der Hälfte der Weiß-Blauen ab. Doch die Truppe von Noch-Trainer Uwe Niebusch hatte jetzt Blut geleckt und wollte mit aller Gewalt den Auswärtspunkt verteidigen. In der 85. Minute ersetzte Jannis Kappelmann Gereon Linnemann.

Nachdem Chance um Chance verstrich und man sich draußen auf den Rängen schon mit dem 1:1 abgefunden hatte war es ein eingewechselter junger Verteidiger der Gäste, der sich im Zweikampf mit „Tschimtschik“ ungestüm anstellte und somit einen überflüssigen Strafstoß verursachte.

Kapitän Henrik Meyer zu Allendorf nahm sich der Sache an und wurde der Verantwortung gerecht. Er verwandelte zielgenau mit dem linken Innenpfosten zum überfälligen 2:1 für den TuS. Kurz darauf beendete Schiedsrichter Özcan Malgaz die Partie.

Das Momentum lag somit sicherlich beim TuS aber letztendlich hatten Grün-Weißen das Glück durch ihre Bemühungen ein Stück weit erzwungen. Am Ende haben die Gastgeber in einem durchwachsenen Spiel mit Happy End ihre Hausaufgaben trotzdem gemacht.

Damit geht unsere „Erste“ nach einer verdienten Niederlage gegen Hilter, einem klasse Spiel und verdienten Sieg gegen Kloster und nach einem Arbeitssieg gegen Hankenberge mit grandiosen sechs Punkten aus der Derbywoche hervor. Auch wenn dem Team die Qualifikation für die zweigleisige Kreisliga wohl nicht mehr zu nehmen sein dürfte wird die Truppe versuchen in den restlichen sieben Saisonspielen alles Zählbare einzusammeln und jeden Punkt mitzunehmen.

Bis dahin, bleibt sportlich – Gut Kick!

Text Bernd Steinkühler