Im Vierten Spiel der Saison wartete bereits am Freitagabend die Landesliga Reserve des
SC Melle 03 auf die Elf des TuS Borgloh.
Trainer Lars Brinkschröder war an diesem Tag verhindert, weshalb Co-Trainer Lennart
Henkenborg das Ruder für die Partie unter Flutlicht und auf Kunstrasen in die Hand
genommen hatte. Mit fast identischer Aufstellung wie in der Vorwoche gegen
Wellingholzhausen sollte der Auswärtssieg im Grönegau eingefahren werden. Die einzige
Veränderung stellte die Hereinnahme des bulligen Stürmers Noah Degenhardt dar, der
den Vorzug vor Oldie Florian Symanzik bekam. Kurzfristig musste Linksaußen Jonas
Pottebaum verletzungsbedingt passen und wird wohl eine kurze Pause einlegen um seine
Leistenblessur auszukurieren.
Bei sommerlichen Temperaturen auf dem Kunstrasen in Melle entwickelte sich ein flottes
Spiel, bei dem die Meller zwar zunächst mehr Ballbesitz hatten, aber damit nicht wirklich
für Gefahr vor dem Tor von Johannes Waack sorgen konnten. Die Defensive Leistung aller
Mannschaftsteile bei den Grün-weißen stimmte und selber konnte man nach
Balleroberungen immer wieder für Nadelstiche setzen.
In der 12. Minute hatten die Gäste dann genau nach so einer Szene die erste gute
Möglichkeit im Spiel. Nach Ballgewinn im Mittelfeld durch Pascal Schweer legte dieser
nach schönen Doppelpass mit Noah Degenhardt perfekt in den Lauf von Moritz Schlüter.
Aus 12 Metern Torentfernung in halb-linker Position wurde der Abschluss des Youngsters
im letzten Moment von einem Meller Verteidiger geblockt, weshalb sich der Ball über den
Torwart Richtung Tor senkte, aber genau auf dem Lattenkreuz landete und letztlich ins
Toraus sprang.
- nah dran, aber torlos in die Kabine -
Noch etwas näher am 1:0 für die Gäste war dann etwas später Malte Hinrichs, der heute
wieder auf der Sechser Position neben Moritz Schlüter ran durfte. Nach einer Flanke von
links konnte Innenverteidiger Tönsing nur in die Mitte und genau vor die Füße des
Borglohers klären. Dieser hatte noch die Zeit den Ball anzunehmen, sich passend
vorzulegen und schnippelte diesen aus 23 Metern Torentfernung mit viel Effet an den
rechten Innenpfosten. Den Nachschuss aufs leere Tor semmelte Noah Degenhardt dann
über das Tor. Dieser hätte aber wohl aufgrund einer Abseitsposition ohnehin
nicht gezählt.
Nach knapp einer halben Stunde mussten die Borgloher dann das erste Mal Wechseln:
Luis Birkemeyer hatte sich verletzt und wurde durch Florian Symanzik auf der linken
Außenbahn ersetzt.
Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es dann nochmal auf beiden Seiten brenzlig. Nach einem
Abstimmungsfehler in der Borgloher Hintermannschaft war der schnelle Melleraner Leon
Seelhöfer alleine auf dem Weg zum Tor, aber Johannes Waack blieb Sieger im 1 gegen 1
und verhinderte den Rückstand seines Teams. Auf der Gegenseite war dann Pascal
Schweer auf dem Weg zum Tor, konnte sich zunächst im Duell gegen den Innenverteidiger
durchsetzten und setzte den Ball letztendlich an das Außennetz des Tores von Torhüter
Zahl. Anschließend pfiff der gute Schiedsrichter Marcus Köhler zur Halbzeitunterbrechung.
- Wilder Auftakt in die zweite Halbzeit -
Der Zweite Durchgang ging direkt turbolent los: Nachdem die Grün-weißen zunächst gut in
der eigenen Hälfte kombinierten und sich spielerisch lösen konnten, unterlief Keeper
Waack ein kapitaler Fehlpass genau auf den pfeilschnellen Stürmer Leon Seelhöfer.
Dieser ließ einen Verteidiger aussteigen und stand zentral vor dem Tor. Doch tatsächlich
brachte der Stürmer das Kunststück fertig, den Ball nicht im Kasten unterzubringen. Er
entschied sich dafür, nicht auf seinen mitgelaufenen Mitspieler querzulegen, sondern
suchte selber den Abschluss und schoss sowohl über den herauseilenden Waack als auch
einige Meter über das Tor (49. Minute).
Kurz darauf hatte Malte Hinrichs nach einem Ballgewinn im Mittelfeld gesehen, dass
Torwart Zahl weit vor seinem Tor stand. Den Schuss von der Mittellinie konnte der Keeper
aber mit etwas Mühe pflücken, sonst hätte der Ball wohl im Netz gezappelt (51.).
Gut zehn Minuten später lag die Pille dann aber auf der anderen Seite im Netz. Nach
einem langen Abstoß vom Torwart verlängerte Enes Ceylan den Ball mit dem Kopf in den
Lauf von Leon Seelhöfer, der den Ball flach vor das Tor passte und am zweiten Pfosten
Hasan Akbayram aus dem Getümmel ins lange Eck traf(63.).
Die Partie wurde im Anschluss deutlich hitziger, auch - oder gerade – weil die Meller
Spieler und Betreuer viel lamentierten und durch viel Geschrei und Forderungen nach
Freistößen, Karten etc. den Spielfluss der Borgloher unterbinden versuchten. Doch davon
ließen sich die Mannen um Pascal Schweer, Florian Meyer zu Allendorf und co. nicht
beeinflussen.
Moritz Niemeyer wurde dann zunächst für Noah Birkemeyer ausgewechselt (67.) sollte
aber in der 83. Minute für Malte Hinrichs nochmal die Schlussoffensive einläuten.
Ebenfalls in der 83. Minute kam Youngster Moritz Rosemann zu seinem Einsatz und
ersetzt Noah Degenhardt.
- Der eine Joker sticht, der Andere legt auf -
Und genau diese beiden Einwechslungen sollten sich im Endeffekt als goldrichtig
herausstellen. Denn Melle verwaltete den knappen Vorsprung, während die Gäste immer
wieder Druck nach vorne ausübten. So war es Moritz Schlüter mit der nächsten
Möglichkeit für den TuS, der nach einem langen Ball knapp am langen Eck vorbeischoss.
Die grün-weißen warfen in der Schlussphase alles in die Waagschale und sollten dafür
belohnt werden. Nach einer Kombination in der 90. Minute über Emanuel Müller und
Vincent Schlüter steckte letztgenannter auf Moritz Niemeyer durch, der den Meller
Verteidiger im Laufduell links liegen ließ. Den Ball flankte dieser dann stramm vor das Tor,
wo die Pille an Freund und Feind vorbeiflog, bis der eingewechselte Moritz Rosemann am
zweiten Pfosten herangerauscht kam und zu seinem ersten Treffer im Herrenbereich zum
umjubelten Ausgleich einnetzen konnte.
Die Frustration bei den Gastgebern wurde nun deutlich, da alles auf das vierte Remis im
vierten Spiel für Melle hinaus lief. Aber der Ausgleich war verdient, auch wenn der
Zeitpunkt des Tores sicherlich etwas glücklich ist. In der Nachspielzeit passierte dann auch
nichts nennenswertes mehr und die spannende und unterhaltsame Partie endete mit
einem gerechten 1:1. Mit dem Punktgewinn kann die Elf um Kapitän Meyer zu Allendorf
gut leben, da die Mannschaft von Melle II vor der Saison durchaus als Kandidat für das
Titelrennen gehandelt wurde.
Am Abend und dem darauffolgenden Samstag wurde dann das Teamgefühge gestärkt,
denn der Mannschaftstag stand auf dem Plan. Beim „Bubble Ball“ blieben glücklicherweise
alle unverletzt und auch der abendliche Besuch in der Osnabrücker Altstadt wurde feucht
fröhlich verlebt.
Die nächste Möglichkeit auf drei Punkte hat die Mannschaft um Vincent Schlüter, Marcel
Pope und Co. aber bereits am kommenden Mittwoch (04.09.19), wenn es im Ortsderby
gegen die Nachbarn aus Hankenberge/Wellendorf geht. Anstoß im „Tal des Todes“ in
Hankenberge ist um 19:30 Uhr.
Aufstellung Borgloh:
- 1 Waack –
- 13 Müller, 8 H. Meyer zu Allendorf, 6 F. Meyer zu Allendorf -
- 11 Vi. Schlüter, 16 Hinrichs (21 Niemeyer,83.), 14 M. Schlüter, 7 L. Birkemeyer (10
Symanzik, 28.) –
- 21 Niemeyer (22 N. Birkemeyer, 68.), 3 Degenhardt (24 Rosemann, 83.), 27 Schweer –
Tore: 1:0 Hasan-Basri Akbayram (63.), 1:1 Moritz Rosemann (90.)
Text: Malte Hinrichs