Am vergangenen Freitag, den 23.09.2022, musste unsere „Erste“ bei den Sportfreunden aus Oesede ran.
Pünktlich um 19.30 Uhr wurde an an der Glückaufstraße auf dem Kunstrasenplatz ein hitziges Spiel angepfiffen, aus dem man aus Sicht des TuS gerne drei eingeplante Punkte mitgenommen hätte um dem ausgegebenen Saisonziel vom Nichtabstieg und dem damit verbundenen Platz neun wieder
einen Schritt näher zu kommen...Pustekuchen.
Spielerisch gab es gar keine richtige Phase des Abtastens zu Anfang. Von Beginn an sahen die Zuschauer ein körperlich betontes Spiel in dem beide Mannschaften ihre physische Präsenz zeigten. Jedoch gaben die Borgloher etwas stärker den Takt an. Somit erwischte der TuS eigentlich den perfekten Start mit einem frühen Nackenschlag für die Gastgeber. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld konnte Dustin Jung den 2. Ball für sich gewinnen und brachte Selbigen wieder scharf in Box. Am zweiten Pfosten stand der wieder rekrutierte Roman Kober blank und musste nur noch seinen Fuß hinhalten um das Spielgerät zum Borgloher 1:0 über die Linie zu drücken.
Wenige Minuten später kam es auf der anderen Seite zur ersten erwähnenswerten und am Ende wohl mit spielentscheidenden Szene. Nach einen haarsträubenden Fehler im Borgloher Aufbauspiel foulte Torwart Marcel Pope einen einlaufenden Oeseder Stürmer unglücklich unten am Bein. Beide liefen dem Ball, ein gefährlicher Querpass vor dem 16er entgegen. Der Unparteiische zeigte ohne eine Miene zu verziehen entschlossen auf den Punkt - Elfmeter für Oesede. Diesen verwandelte Jan-Hendrik Schaub sicher ohne dem Borgloher Schlussmann eine Chance zu lassen.
Nur zwei Minuten später traf Marco Hebbelmann einen Volleyspannschuss nahezu perfekt mit gefühlten 200km/h.
Einzig und allein die Platzierung fehlte denn der Ball kam gar nicht bei Oesedes Schlussmann Lukas Hengelbrock an, da ein Verteidiger im Weg stand und den Schuss schmerzhaft abblockte. Die Sportfreunde hatten sich allerdings nach dem Ausgleich mächtig geschüttelt und fingen ebenfalls an Druck auf die ballführenden Verteidiger auszuüben und die gegnerische Hintermannschaft in Bedrängnis zu bringen.
Sowohl Gast als auch Gastgeber operierten in dieser Phase fast ausschließlich mit langen Bällen. Einer dieser langen Bälle führt dann in der 27. Minute mehr oder weniger aus dem Nichts zur 2:1 Führung für die Heimmannschaft, als ein Oeseder Stürmer plötzlich vor Marcel Pope auftauchte und hurmorlos einnetzte. Die Borgloher Antwort ließ ebenfalls nicht lange auf sich warten. Die Grün-Weißen hatten das Glück quasi erzwungen denn am Ende einer kurzen aber intensiven Borgloher Pressingphase mit Balleroberung in der gegnerischen Hälfte stand ein zurecht gegebener Handelfmeter, den Henrik Meyer zu Allendorf sicher im unteren linken Eck verwandeln konnte. Der Keeper der Oeseder hatte zwar den richtigen Riecher und war in die (aus seiner Sicht) rechte Ecke unterwegs. Der Ball war jedoch zu platziert geschossen, sodass der Heimtorhüter ohne Chance blieb.
Im Anschluss hatte Borgloh zwei weitere gute Möglichkeiten durch einen Volley von Marcel Schlentzek und einen satten Distanzschuss von Marcel „Bowser“ Odoy ehe es mit einem Gleichstand in die Pause ging.
Aus dieser kamen die Gäste entfesselt wieder, denn nach der Halbzeit war der TuS am Drücker. Nach einem weiten Einwurf in der 58. Minute zielte Ole Hengelbrock leider etwas zu genau und köpfte ans Lattenkreuz. Ein Tor lag in der Luft. Dieses sollte allerdings zum Nachteil der Borgloher ein paar Minuten später auf der anderen Seite fallen. Durch grün-weiße Schläfrigkeit während eines kurz ausgeführten Freistoßes führte dieser zu einer Ecke, welche den Gastgebern die Führung brachte.
Maximilian Klook traf per Kopf. Ab dann wurde das Spiel von Minute zu Minute noch intensiver. Die Gemüter heizten sich auf. Ohne unfair zu klingen und jemandem unrecht zu tun möchte ich anmerken, dass die Oeseder es verstanden mit der Uhr zu spielen.
In der Schlussphase versuchte Borgloh noch einmal ordentlich Druck auszuüben und machte hinten auf. Die Mannschaft von Marc Schriewer und Malte Hinrichs pochte jetzt erneut auf den Ausgleich.
Dennoch muss man ehrlicherweise sagen, dass es dem TuS nicht gelang noch eine ernsthafte Torgelegenheit herauszuspielen. Man könnte höchstens von Annäherungen sprechen. Die Grünen kombinierten viel um den 16er herum und schlugen dann lange Bälle in die Mitte, die Heimkeeper Lukas Hengelbrock allesamt wegfaustete oder aus der Luft fischte.
In der Nachspielzeit setzten die
Sportfreunde dann noch einen Konter, der zum 4:2 Endstand für die Heimmannschaft führte. Nach 96 hochintensiven Minuten pfiff Schiedsrichter Fabian Kemper die Partie ab.
Die Borgloher wurden - wenn man sich die letzten Wochen mit Blick auf die Spielweise anschaut - mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Dennoch kann man aus TuS-Sicht festhalten, dass man aus so einem Spiel, egal wie viel Glück oder Pech du hast, mindestens einen Punkt mitnehmen musst. Nach dem spielfreien Wochenende muss am Freitag, den 07.10. im Heimspiel gegen Nahne wieder ein Dreier her, damit die Mannschaft zufrieden und guten Gewissens am Folgetag auf die Grün-Weiße Nacht gehen kann.
Text: Bernd Steinkühler