Am Gründonnerstag trat die „Erste“ des TuS Borgloh beim Aufsteiger aus Riemsloh zum vorgezogenen 29. Spieltag an. Nach den zuletzt eher mäßigen Leistungen gegen Glane, Wissingen und Holzhausen sollte es auch dieses Mal alles andere als einfach für die Grün-weißen werden. Am Ende stand jedoch ein unter dem Strich verdienter 3:1 Auswärtserfolg.
Coach Lars Brinkschröder und Co-Trainer Lennart Henkenborg hatten wieder einmal einen relativ ausgedünnten Kader zu Verfügung. Denn neben den vielen Verletzten gesellte sich kurz vor Anpfiff noch Luis Birkemeyer ins Lazarett auf die Tribüne, der sich beim Aufwärmen wohl eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen hat. Für ihn rückte Marcel Schlentzek in die Startelf. Weiterhin sprangen aus der zweiten Herren Oliver Feige und Johannes Linnemann ein, und auch Johannes Waack durfte sich zum Schrecken aller Beteiligten in die grün-weiße Feldspieler-Kluft werfen.
Das Spiel begann aus grün-weißer Sicht zunächst gar nicht so übel, denn Jonas Pottebaum und Noah Birkemeyer spielten sich bereits nach acht Minuten eine gute Möglichkeit heraus, bei der Torwart Reilmann aber der Sieger blieb. Danach sah man von den Borglohern in der ersten Halbzeit so gut wie gar nichts mehr. Entschlossenheit und Laufbereitschaft wurden zunehmend weniger und Riemsloh kam besser in die Partie. Der Gastgeber machte aber in dieser Phase zu wenig aus der Trägheit der Gäste und kamen nur zu Halbchancen. Das änderte sich in der 28. Minute dann schlagartig. Zunächst konnte Noah Birkemeyer nach einem Eckball den Ball noch kurz vor der Linie klären, der darauffolgende Nachschuss landete am Außenpfosten. Sechs Minuten später machten es die Kicker vom TSV dann besser, als Matthis Welkener den Ball nach einem weiteren Konter zur verdienten Führung im Kasten unterbrachte (34.). Und nur zwei Minuten später hätte Riemsloh nach einem Borgloher Fehler sogar erhöhen können, aber Nils Köchy verfehlte aus spitzem Winkel den Kasten von Linus Witschen.
Bis zur Halbzeitpause änderte sich am Spiel herzlich wenig. Borgloh hatte komplett den Faden verloren und Riemsloh wusste glücklicherweise wenig mit der Überlegenheit anzufangen. Mit dem 0:1 aus Borgloher Sicht ging es in Kabine.
Am Spielfeldrand blickte man in fragende Gesichter, denn so sah man die Mannschaft um Lukas Sundermann, Florian Meyer zu Allendorf und Co. in den vergangenen Wochen eher selten.
Lars Brinkschröder fand dann in der Pause wohl die richtigen Wörter, denn in der zweiten Halbzeit zeigten die Grün-weißen einen ganz anderen Auftritt.
Von Beginn an zeigte der Gast, dass deutlich mehr Energie in der Mannschaft steckt, als sie in den ersten 45 Minuten gezeigt haben. Zunächst eroberte Pascal Schweer im Mittelfeld den Ball, um ihn dann direkt zu Linus Heidemann durchzustecken. Im letzten Moment war aber ein Riemsloher Abwehrbein dazwischen, um schlimmeres zu verhindern. Die Mannschaft vom TSV kam mit dieser verbesserten Robustheit und Härte jetzt nicht mehr klar, und das Blatt wendete sich zu Gunsten des TuS.
Und so dauerte es auch nicht allzu lange, ehe Borgloh die nächste Chance zum Ausgleich hatte. Linus Heidemann war nach einem feinen Ball in die Spitze allein vor Keeper Reilmann, umkurvte ihn und hätte ihn ins leere Tor schieben müssen. Aber „Heidis“ linker Fuß dient ihm wohl leider meistens nur zum Stehen, weshalb er sich die Pille auf den starken rechten Schlappen legen wollte. Dabei holte ihn der Verteidiger dann aber unsanft von den Beinen und der souveräne Schiedsrichter Sugünes zeigte zurecht auf den Punkt.
Kapitän Henrik Meyer zu Allendorf ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte den Strafstoß humorlos links unter der Latte (58.).
Danach spielte nur noch der TuS. Borgloh gewann so gut wie alle Zweikämpfe, holte sich auch die zweiten Bälle, agierte clever und suchte spielerisch nach Lösungen.
Fünf Minuten später schaffte dann Pascal Schweer mit seinem 15. Saisontor die Wende. Nachdem Jonas Pottebaum die Flanke vom eingewechselten „Bibo“ Zehn mit dem Scheitel touchierte, und „Kalli“ den Ball dann eiskalt aus 13 Metern einsetzte (63.).
Anschließend fand Riemsloh kaum Möglichkeiten, sich aus der Borgloher Umklammerung zu lösen. Lediglich nach Standardsituationen versprühten die Hausherren Gefahr. Linus Witschen parierte zunächst einen Kopfball nach einer Ecke und kurze Zeit später rettete Lukas Sundermann auf der Linie, nachdem ein Freistoß aus dem Halbfeld nur unzureichend geklärt werden konnte (76.).
Die Grün-weißen schüttelten sich einmal kurz und spielten dann wieder mit Dampf nach vorne. Pascal Schweer hätte in der 78. Minute dann auf 3:1 erhöhen müssen. „Bibo“ Zehn schickte den Stürmer auf die Reise, der elegant am Keeper vorbeilief und dann den passenden Moment verpasste um die Kugel im leeren Tor unterzubringen. Denn im letzten Augenblick warf sich ein TSV-Verteidiger in den Ball und konnte zur Ecke klären.
Die nächste Möglichkeit den Sack zu zumachen hatte dann der für Linus Heidemann eingewechselte Oliver Feige. Dieser tauchte nach einem blitzsauberen Konter plötzlich vor Torwart Reilmann auf, zielte aber nicht genau genug und scheiterte mit seinem strammen Schuss aus 10 Metern Torentfernung am Keeper (81.). Den Deckel drauf machte dann aber Jonas Pottebaum in der 84. Minute. Bibo Zehn setzte die Innenverteidiger unter Druck, infolge dessen der schwache Querpass zum Abwehrkollegen von „Potte“ erlaufen werden konnte, und dieser den Ball direkt unhaltbar ins kurze Eck unter die Latte hämmerte.
Riemsloh ließ daraufhin die Köpfe hängen und entwickelte nach vorne gar nichts mehr. Anders die Grün-weißen, die in Person vom quirligen „Kalli“ Schweer in der Nachspielzeit noch auf 4:1 hätten erhöhen können. Der Schuss aus guter Position ging aber knapp am Kasten vorbei (90.+1).
So blieb es dann beim 3:1 Sieg für den TuS Borgloh, der aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang absolut verdient war.
Ziel für die nächsten Spiele sollte nun sein, die Mentalität und die Energie aus der zweiten Halbzeit mitzunehmen, um dann auch von Beginn eine entsprechende Leistung darbieten zu können.
Die Nächste Möglichkeit dazu haben die Kicker von der Schulstraße am kommenden Freitag, wenn um 19:30 Uhr Anstoß beim TV Neuenkirchen ist.
Aufstellung Borgloh: 20 Witschen – 4 Sundermann, 8 H. Meyer zu Allendorf, 15 Hebbelmann – 12 Schlentzek, 6 F. Meyer zu Allendorf (14 Zehn, 59. Minute), 22 N. Birkemeyer, 11 Schlüter – 25 Pottebaum, 27 P. Schweer, 17 Heidemann (18 Feige, 73.)
Tore: 1:0 Mathis Welkener (34.), 1:1 Henrik Meyer zu Allendorf (58., FE.), 1:2 Pascal Schweer (63.), 1:3 Joans Pottebaum (84.)
Text: Malte Hinrichs